Erstmal ein Gut Kick in die Runde. Am ersten Aprilwochenende fand in Pilsen der „2nd International Pilsen FunCup“ statt. Angemeldet hatten sich 12 Mannschaften aus Deutschland, Niederlande, Finnland, USA und Slowenien. Der Gastgeber hatte ein Allstar-Team formiert, in dem sogar eine türkische Nationalspielerin aufgestellt war. Und in diesen Kreisen mischten die Prellböcke aus Dresden mit und es hat sich gelohnt.
Aber fangen wir von vorn an. Freitagnachmittag machten sich 14 Prellböcke (darunter 3 Gastspieler) auf nach Pilsen. Untergebracht waren wir im Marriott Hotel, welches man durchaus empfehlen kann. Das Hotel ist recht modern und hatte zur Freude mancher Spieler schöne große Flatscreen-TVs in den Zimmern. Nach dem Checkin ging es zur Welcome-Party. Diese sollte eigentlich leicht zu finden sein. „Restaurace steht dran“ hieß es. Leider hießen einige Lokalitäten so. Am Ende haben wir uns doch noch gefunden. Da uns aber der Hunger plagte und die Welcome-Party ziemlich voll war, zogen wir in ein anderes Restaurant. Nachdem exzellenten tschechischen Dinner inklusive einheimischen Pilsener Urquell, wie es sich gehört, gingen wir zurück zur Welcome-Party. Diese war aber schon ziemlich leer gefegt. Wir lösten unsere Freigetränke ein und zogen weiter um uns noch andere Orte der Stadt anzusehen und mit der tschechischen Bevölkerung bekannt zu machen. Das gelang uns nach anfänglicher Verständigungsprobleme doch noch recht. So waren wir wohl die letzte Mannschaft, die ins Bett ging. Yes! Erster Sieg für die Prellböcke im Feiern!
Dementsprechend müde waren wir Samstagfrüh. Nach kurzem Frühstück ging es um 9 Uhr in die Arena. Das zog sich allerdings etwas hin, da es in Pilsen gefühlt nur drei Taxen gibt, die ständig zwischen Hotel und Arena hin und her pendelten. Unser erstes Spiel fand um 10:15 Uhr gegen den SHC Landshut statt. Der Coach hatte eine gute Aufstellung gefunden, doch die Beine waren etwas schwer. Am Ende reichte es allerdings für einen 8:2 Sieg. Danach hatten wir ein Spiel Pause bevor wir auf den ESC Höchstadt trafen. Mit neuem Schlachtruf vor dem Anbully „U-U-Uhle, U-U-Uhle, U-U-Uhle“ landete bereits der erste leichte Schuss von René im Netz. Ok, man muss dazu sagen, dass die gegnerische Verteidigerin den Puck unglück abfälschte. Am Ende wurde es wieder ein recht deutliches 9:2. Jetzt war Mittagspause angesagt und bis zum nächsten Spiel hatten wir Gott sei Dank vier Stunden Zeit. Denn die Zubereitung des im Preis inbegriffen Mittagessens dauerte etwas. Es gab eine Scheibe vom Schweinerücken in einer goldbraunen Panade und dazu fein geschnittene Kartoffelstreifen in heißem Öl gebadet… oder einfach ausgedrückt: Schnitzel mit Pommes (ohne Salz).
Um 16:15 Uhr fand dann das Spitzenspiel der Gruppe B gegen die Rainman Allstars, den Gastgeber statt. Nach etwas Flüssigkeitsaufnahme und Powernapping waren wir gefühlt fitter als am Vormittag. Aber das war auch nötig. Die Allstars verlangten uns alles ab, aber sie schafften es 2:0 in Führung zu gehen. Wir kamen zwar auf ein 1:2 ran, doch fingen uns ein weiteres Tor zum 1:3. Uns gelang abermals der Anschlusstreffer zum 2:3 doch hätten wir bereits in Führung liegen können, wenn da nicht diese Chancenauswertung wäre. Mehrere Alleingänge wurden vergeben, was sich am Ende rächen sollte. Zum Schluss stand es 2:4, unsere einzige Niederlage in der Gruppenphase. Coach Andy war trotzdem einigermaßen zu frieden. „Das sah wenigstens mal nach einem richtigen Eishockeyspiel aus“ waren seine Worte. Nach weiteren zwei Stunden war unser letzer Gruppengegner an diesem Tag das Team „Blejski Vitezi“ aus Sloweninen. Der lange Turniertag (es war bereits 19:15 Uhr) hinterließ auch bei Johannes seine Spuren. Aus unseren neuem Schlachtruf wurde auf einmal „Uhle Uhle Uhle“. Dabei hatte er doch vorher extra noch den Coach gefragt, wie es ging. Das Spiel selbst verfiel ähnlich wie die ersten beiden Spiele. Auch hier wollte keine das 10. Tor schießen und einen Kasten Bier ausgeben. Der Endstand lautete daher 9:4.
Danach hieß es duschen und mit einer abenteuerlichen Taxifahrt zurück ins Hotel. In Pilsen sind anscheinend 90 km/h in der Stadt durchaus legitim. Im Hotel angekommen ging es gleich weiter zum leckeren Abendessen. Nachdem am Freitag zwei Haxen dran glauben mussten, waren Samstag u.a. vier halbe Enten fällig. Anschließend ließen wir den Abend gemütlich ausklingen, während im Fußballstadion nebenan Victoria Pilsen spielte.
Etwas frischer und etwas später ging es am Sonntag in die Arena. Unser letzter Gruppengegner waren die „Kemphanen“ aus Eindhoven. Das wir an dem Tag besser drauf waren, spiegelte sich auch im Ergebnis wider. Mit einem 7:0 hat sich Thomas für einen Shutout-Kasten qualifiziert. Anschließend ging es gleich nach einer 15 minütigen Eiserneuerung ins Halbfinale gegen den Gruppensieger der Gruppe A „HD Loosers Tampere“ aus Finnland. Sieger in unserer Gruppe war der Gastgeber Rainman Allstars. Die Finnen präsentieren sich in allen Belangen stark. Sie waren schnell, hatten ein gutes Stellungsspiel und konnten mit Puck sehr gut umgehen. So hieß es nach 20 Minuten bereits 5:0 für Tampere. Nach der Ansprache vom Coach kamen wir besser ins Spiel und konnten sogar einmal einnetzen. Den Finnen gelang ebenfalls noch ein Tor zum Endstand von 1:6. Somit waren wir im kleinen Finale um Platz 3. Unser Gegner lautete abermals Rainman Allstars die ihr Halbfinale gegen Akrobati Kranj verloren. Die Allstars waren dezimiert auf 8 Spieler, die aber immer noch sehr stark waren. Trotzdem gelang es uns diesmal 4:2 in Führung zu gehen. Die letzten fünf Minuten lautete die Devise: Alles raus hinten und kein Ding mehr kassieren. Das gelang uns halberwegs gut, trotzdem klingelte es noch einmal bei Thomas im Kasten. Die Allstars nahmen nun ihren Torhüter vom Eis und riskierten alles. Doch Ilja gelang das Empty Net Goal und zugleich unser letztes Tor im Turnier. Damit hatte er sich das Gastgeschenk der Eindhovener, eine wunderschöne Mütze, gesichert. Mit diesem Sieg erreichten wir Platz 3 und reihten uns hinter dem Turniersieger HD Loosers Tampere und dem Zweiten Akrobati Kranj ein.
Als Fazit kann man sagen, es war ein geiles Turnier. Das Hotel war super, die Arena war gut, wir hatten eine große Kabine für das ganze Wochenende und brauchten unsere Sachen nicht jedes Mal hin und her schleppen, das Essen (in der Stadt, nicht in der Arena) war super, das Bier hat geschmeckt, Platz 3 im Turnier und nur zwei Niederlagen und eine super Truppe, die auf dem Eis funktioniert hat und gleichzeitig viel Spaß gemacht hat. Vielen Dank an unsere Gästespieler Ilja, Paul und Tim und an unseren Coach, der trotz Verletzung mitgekommen ist obwohl er natürlich lieber mitgespielt hätte. Danke auch an René für die ganze Organisation im Vorfeld und beim Turnier selbst. Bleibt mir nur zusagen: Gut Kick!
Es spielten: Norman #5, Paul #7 (Gast), Ilja #11 (Gast), Sven N. #16, Frank #33, Hannes #34, Johannes #44, Tim #47 (Gast), Erik #53, Thomas #54, Uhle #55, René S. #71, Danilo #75